Ostsee statt Harz

Unser Teammanager der TT-Senioren Eintracht Ebendorf  -Manfred Biedermann- hat zu seinem 70. Geburtstag einen einwöchigen Segeltörn in der dänischen Südsee geschenkt bekommen. Allein wollten wir ihn auf hoher See nicht lassen. Deshalb haben Karli, Hans und ich beschlossen, ihn zu begleiten.

Wir vier mit Skipper Jürgen

Am 18. Juni war es dann soweit. Gemeinsam sind wir in Eckernförde, dem Starthafen, angereist. Hier war rund um den Hafen buntes Treiben. Es war der erste Tag der Kieler Woche.  Unsere Hochseeyacht „INDIGO“ lag am Außensteg. An Bord lernten wir unseren Skipper Jürgen sowie die vier weiteren Mitsegler Sandy, Maik, Martin und Christian kennen. Wir haben uns alle auf Anhieb gut verstanden und so begleitete uns eine Woche lang gute Laune.

Unter Deck

Manfred übernahm den Job als Chef der Kombüse, Hans den täglichen Einkauf der Frühstücksbrötchen und ich war für eine Woche Zahlmeister und als Chef der Bordkasse von jeder anderen Arbeit an Bord befreit. Am ersten Abend gemeinsames Essen in einem erstklassigen chinesischem Restaurant. Karli und ich teilten uns eine Kabine; Manfred und Hans ebenfalls. Erste Nacht an Bord alle gut geschlafen.

Gemeinsames Frühstück

Am Sonntag, dem 19. Juni 2022 begann dann das eigentliche Seeabenteuer. Nach dem sehr guten Frühstück an Bord und der umfangreichen Einweisung durch Skipper Jürgen (ein toller Typ) haben wir gegen 12.00 Uhr den Hafen von Eckernförde verlassen. Erstes Tagesziel war Maasholm an der Schleimündung.  Anlegemanöver perfekt geklappt. 

Als Steuermann

Meine Aufgabe bestand in jedem Hafen darin, die Liegeplatzgebühr beim Hafenmeister zu bezahlen. In der Fischgaststätte „Schleieck“ haben wir fürstlich zu Abend gegessen. Hier kommt der Fisch quasi direkt aus dem Meer über Zwischenstation Küche direkt auf den Teller des Gastes. Vorzüglich!

Mit dem Hafenmeister von Söby

Die Route der zweiten Seetages war Maasholm – Sönderborg (Dänemark), das wir nach circa sieben Stunden -teils unter Segel, teils mit Motor fahrend- erreichten. Zum Liegeplatz hin musste eine Brücke angeklappt werden, denn der Mast unserer Yacht hatte stolze 22 m Höhe. Sönderborg ist eine schöne, sehr saubere Universitätsstadt (ca. 75000 Einwohner) und in diesem Jahr Etappenort der Tour de France. Sandy, Maik und Jürgen bereiteten das Abendessen an Bord zu, wir anderen gingen zur Auffüllung des Bordvorrates einkaufen.

Fahrradtour

Am nächsten Tag haben wir Sönderborg gegen 10.00 Uhr verlassen und sind durch den ALS SUND  und ALS FJORD mit Kurs auf Dyvig  -eine kleine, idyllische Bucht an Steuerbord- gesegelt. Manfred, Hans, Karli und ich haben eine Radtour in die nahegelegenen Orte Holm und Nordborg unternommen. Die Nutzung der Räder war kostenlos. Wo gibt es denn so etwas noch? Abends wurde gegrillt und wie haben im Hafen nette Leute kennengelernt. Feucht – fröhlich ging der Tag zu Ende.

Mit Rettungsweste

Am nächsten Tag verließen wir gegen 09.00 Uhr Dyvig und nahmen über ALS FJORD und KLEINER BELT Kurs auf die Insel AERÖ. Unser Tagesziel war Söby, die nördlichste Stadt der Insel. Nach acht Stunden trafen wir dort gegen 17.00 Uhr ein.

Unsere Yacht im Hafen von Söby

Seetag Nr. fünf bescherte uns eine schwierige Route von Söby nach Marstal, denn viele Flachwasserstellen mussten passiert werden. Die schwierigste, als die Wassertiefe nur 2,30 m betrug. Tiefgang unserer Yacht 2,20 m! Da hat Skipper Jürgen das Ruder selbst übernommen; keine Bodenberührung, alles gut gegangen. Bravo Jürgen! In Marstal wurde die Sommersonnenwende -Mitsommerfest Sankt Hans- gefeiert. Wir saßen nebenan und haben Skat gespielt. Wurden aber bestens mit versorgt. Mit einem „Absacker“ an Bord ging auch dieser Tag zu Ende.

Schlechtwettertag

Am letzten Tag auf See hatten wir 33 Seemeilen quer durch die Kieler Bucht vor uns. Ein Erlebnistag so richtig nach meinem Geschmack. Der Wind blies kräftig (kurzzeitig mit Stärke acht) und brachte uns schneller als gedacht voran. Teilweise segelten wir mit 9,5 Knoten = 17,1 km/h. Die aufgebrachte See mit drei bis vier Meter hohen Wellen ließ unsere Yacht tüchtig schaukeln. Action pur! Gegen 14.30 Uhr liefen wir im Hafen von Eckernförde ein. Die letzte Nacht auf der Yacht blieb nur Martin mit an Bord. Wir anderen haben die Heimreise angetreten. Gegen 21.30 Uhr waren wir wieder zu Hause.

Abendstimmung im Hafen

Es war eine tolle, erlebnisreiche Woche mit alten und neuen Freunden. Jederzeit wieder. Aber nun freue ich mich auch wieder aufs Wandern im Harz.