Außen Huy, innen auch nicht schlecht

Helmut und ich starteten unsere Wanderung über den Huy am Parkplatz an der Huysburg bei wunderbarem, wenn auch noch ziemlich kühlen (Wander-)Kaiserwetter. Zunächst folgten wir einem schmalen, teilweise etwas matschigen Weg, der wohl auch von Mountainbikern genutzt wird, durch dichten Laubwald bergab zur Daneilshöhle. Im Unterholz blühte der Waldmeister. Der ganze Wald roch danach. So etwas hatten wir noch nicht erlebt.

Huysburg
Waldmeister

Die Daneilshöhle bildet in einer Felswand drei verbundene Hohlräume, die wohl durch Auswaschung entstanden, also geologischen Ursprungs sind. Löcher und senkrechte Wände lassen erkennen, dass die Daneilshöhle von Menschenhand vergrößert wurde. Sie soll im Mittelalter als Einsiedlerklause und in der Frühen Neuzeit möglicherweise auch als Unterschlupf für Wegelagerer und Räuber gedient haben. 

Daneilshöhle

Nun führte unser Weg nach und durch Mönchhai. Helmut konnte von einigen seiner Erlebnisse aus den 1960ern hier berichten und mir die Orte seines Wirkens zeigen. 

Weiter ging es durch den Wald nach Wilhelmshall. Wie auch schon Mönchhai wirkte der Ort ziemlich ausgestorben. Gleich am Ortseingang machten wir einen kurzen Abstecher zu den Stromatolithen, einem interessanten geologischen Relikt aus längst vergangenen Zeiten.

Stromatolithen
In Wilhemshall gesehen, was auch immer es ist

Wieder zurück, durchquerten wir Wilhelmshall und ein verlassenes Fabrikgelände und bogen dann nach links in Richtung Huy-Neinstedt ab. Wir streiften den Ort nur am Rande und gingen weiter zu den in einem steinigen Tal gelegenen Gletschertöpfen. Gesehen haben wir allerdings nur einen Gletschertopf. Der war durchaus eindrucksvoll.

Blick bei Neinstedt in Richtung Norden
Gletschertopf

Jetzt traten wir den Rückweg an. Vorbei ging es am Rastplatz Siebertsplatz und der Schutzhütte an der Klauswiese, einem ganz malerischen Stück Natur. Vom Jürgenbrunnen waren wir eher enttäuscht. Er hat die besten Zeiten wohl hinter sich. Dort findet sich nur noch eine verwahrlost wirkende Wasserlache.

Rastplatz Klauswiese

Nun ging es stetig bergan zur SargstedterWarte. Von hier hatten wir eine gute Aussicht auf die Gegend um Halberstadt. Die in unmittelbarer Nähe befindliche (ehemalige?) Gaststätte war eine Baustelle. Schließlich folgten wir einem breiten Wanderweg zurück zu unserem Ausgangspunkt. Zur Belohnung gab es dann am Wanderparkplatz vor der Huysburg den passenden Burgen- und Schlösser-Stempel.

Jürgenbrunnen

Eine schöne, rund 22 Kilometer lange Wanderung durch, soweit wir das beurteilen können, intakte und sehr schöne Natur. Die Wege führten meist durch schattigen Laubwald, was bei zunehmender Temperatur sehr angenehm war. Die Wanderung ließe sich um etwa acht Kilometer erweitern, wenn man die Paulkopfswarte mit einbezieht. Lobend sei die sorgfältige Ausschilderung der Wege erwähnt. 

SargstedterWarte

Kleiner Wermutstropfen am Schluß. Auf dem Heimweg kamen wir durch Dedeleben und beschlossen ungeplant, schnell noch den Burgen- und Schlösser-Stempel Westerburg zu besuchen. Bald standen wir vor der Burg und sahen schon den Kasten mit dem Stempel in vielleicht 50 Metern Entfernung auf dem Burghof. Aber der Eigentümer hatte den Zugang auf sein Privatgelände „aus Haftungs- und Sicherheitsgründen“ untersagt. Ist natürlich sein gutes (Haus)-Recht, nur die Stempelstelle macht dann dort wenig Sinn. Es gibt anderen schöne Burgen und Schlösser im und um den Harz.

Stempel – So nah und doch so fern