Frühlingshafte Winterwanderung

Es ist schon kurios, was das Wetter in den letzten 14 Tagen mit uns veranstaltet. Da haben wir tiefsten Winter mit ordentlich Schnee und über minus 20°C und eine Woche später bestes Frühlingswetter mit regional über plus 20°C! Temperaturunterschied von 40°C. Nichts für schwache Herzen.

Am Alten Wasserwerk

Gerald und ich haben den vorerst letzten von den “Wetterfröschen” vorausgesagt schönen Sonnentag (Donnerstag, 25.02.21) für eine Brockenwanderung genutzt. Und wir hatten absolutes Kaiserwetter.

Oberer Königsberger Weg

Neun Uhr sind wir von Schierke aus gestartet. Von unserem Freund Benno wussten wir, dass alle Wanderwege -außer Brockenstraße- gesperrt waren. Am Nationalparkhaus ein kurzes “Schwätzchen” mit den Rangern. Dabei erfuhren wir, dass der OKW (Oberer Königsberger Weg) einigermaßen gut begehbar ist. Also beschlossen wir, diese Route einzuschlagen. Hier lag noch rund 25 bis 30 cm Schnee, der ziemlich fest gewalzt war. Einige Skilangläufer nutzten diese Strecke ebenfalls.

Am ehemaligen Kolonnenweg

Am ehemaligen Kolonnenweg angekommen, wanderten wir erst einmal die Stempelstelle 136 (Eckersprung) an. Weiter führte uns der Weg Richtung Dreieckiger Pfahl (Stempelstelle 168). Dann ein zufälliges “Drei-Kaiser-Treffen”. Auf halber Strecke trafen wir Wanderkaiser Michael XXII. aus Herzberg, der zum Brocken wollte. Wir kennen uns von früheren Begegnungen. Michael trainiert schon fleißig für eine in diesem Jahr geplante mehrtägige Alpenüberquerung. Später trafen wir uns noch einmal, als Michael schon vom Gipfel -wo wir noch hin wollten- zurückkehrte.

Am Dreieckigen Pfahl gab es nette Begegnungen mit Skiläufern, die die optimalen Bedingungen für ihren Sport schätzten. Nach dem Abstempeln des Wanderpasses wanderten wir nun zielstrebig Richtung Brocken. Den beschwerlichsten Abschnitt hatten wir zwischen Goethe-Bahnhof und Brockenstraße zu bewältigen. Hoher, aufgeweichter Schnee machte nicht nur uns zu schaffen. Hier begegneten wir unserem Wanderfreund Lothar Engler aus Wiedelah, der auch schon vom Gipfel zurückkehrte. Die Freude über diese zufällige Begegnung lag beiderseits und wurde mit einem “Turbo-Tropfen” begossen…

„Schwierige Bedingungen“ auch neben dem Goetheweg

Auf dem Gipfel angekommen, haben wir erst einmal den Stempel Nr. 9 (Brockenhaus) in unseren Wanderpass gedrückt. Den Brockenpass müssen wir später nachstempeln, denn Lokalitäten und Brockenhaus waren bekanntermaßen geschlossen. Obligatorisches Foto am Gipfelstein und an der Bank von Benno, dann machten wir uns auf den Rückweg, den wir auf der Brockenstraße wanderten. In der Schutzhütte an der Knochenbrecherkurve haben wir eine Picknickpause eingelegt.

An Brocken-Bennos Bank

Wie schon in den Schutzhütten am Eckersprung und am Dreieckigen Pfahl glich auch diese einer Müllkippe. Was sind das für Dreckschweine, die alles, was sie nicht mehr benötigen, einfach liegen lassen, obwohl es hier zwei große Abfallbehälter gibt. Und dann die Schmierereien an den Wänden. Sogar die schönen Info-Tafeln zum Hexenstieg, Grenzweg usw. wurden von sogenannten 1. FCM-“Fans” großflächig beschmiert. Eine einzige Sauerei.

„Doppelter Mond“ an der Brockenstraße

Wir machten noch kurz am Gelben Brink (Stempelstelle 22) halt. Wieder in Schierke angekommen, zeigte der Schrittzähler rund 25 km an. Ein toller Wandertag ging zu Ende.