Schon länger hatte ich den Wunsch, einmal Brocken und Wurmberg mit einer Wanderung zu besuchen. Nun hatte ich es mit meinem Wanderfreund Helmut in Angriff genommen. Wir starteten gegen sechs Uhr zuhause, die Sonne war noch gar nicht aufgegangen und über vielen Wiesen lag dichter Nebel.
Den fast leeren Parkplatz in Schierke an der Jugendherberge erreichten wir nach entspannter Fahrt und starteten den Aufstieg zum Brocken über die Alte Bobbahn. Der Himmel war wolkenlos und es noch angenehm kühl. Nur zwei Wanderer, die uns entgegen kamen und von ihrer kalten Nacht im Freien auf dem Brocken berichteten.
Wir erreichten den Brocken (Stempelstelle 9 und dauerhafter Sonderstempel des Brockengartens). Einige Handwerker und wenige Wanderer waren schon vor uns da. Nach dem Foto am Brockenstein ging es zur Stärkung in das Café des Brockenhauses.
Da sich der Brocken inzwischen merklich füllte, verließen wir ihn in Richtung Goetheweg. Auf dem Goetheweg kamen uns viele gut gelaunte Wanderer entgegen. Den Eckersprung (Stempelstelle 136) ließen wir unbesucht rechts liegen und erreichten über den Kolonnenweg nach dem Bodesprung (der Kalten Bode) die Schutzhütte Dreieckiger Pfahl (Stempelstelle 168). Hier trafen wir einen Radwanderer mit Reifenpanne. Leider konnten wir ihm nicht helfen, Fußgänger haben nur selten eine Luftpumpe im Gepäck.
Weiter auf dem nun menschenleeren Kolonnenweg ging es Richtung Wurmberg, den wir immer wieder vor Augen hatten. Der Weg auf den löchrigen Betonplatten -übrigens laut Aufschrift 1972 gefertigt- war zwar etwas beschwerlich, aber landschaftlich sehr idyllisch. Nachdem wir an einem sehr schönen Rastplatz eine kurze Pause eingelegt hatten, wechselten wir auf den parallel verlaufenden Ulmer Weg.
Nun bot sich Aussicht auf den Brocken und den Königsberg. Der Wurmberg (Stempelstelle 156) war erwartungsgemäß gut besucht. Wir rasteten auf der Terrasse mit Ausblick auf Kaffeehorst, Seilbahn und Braunlage. Hier kamen wir mit freundlichen Wanderern aus Stade ins Gespräch. Helmut konnte erfolgreich für die Harzer Wandernadel werben.
Gestärkt gingen wir den letzten Abschnitt unserer Wanderung an. 373 Treppenstufen ging es hinunter. Immer wieder hielten wir an und bewunderten das schöne Panorama vom Brocken bis Schierke. Selbst die Brockenbahn war zu sehen.
Unten angekommen nahmen wir dem Kolonnenweg vom Loipenhaus in Richtung Kaffeehorst, bogen dann aber nach links auf dem Wurmbergweg in Richtung Schierke ab. Wir querten den Hang- und den Gestellweg, immer wieder die Sicht auf Brocken und Schierke genießend. Bald waren wir an der sommerlich verschlafenen, 2021 eingeweihten Schierker Rennrodelbahn. Unseren Ausgangspunkt erreichten wir über Gelben Weg und Sandbrinkstraße. Zufrieden machten wir uns auf die Heimfahrt.
Eine schöne, mittelschwere Wanderung mit knapp 20 Kilometern bei rund 700 Höhenmetern. Auch das Wetter war mit leichtem Wind und mäßigen Temperaturen deutlich angenehmer, als im Flachland, wo es an diesem Tag über dreißig Grad zu ertragen galt.