Gestartet sind Gerald und ich am Dienstag, dem 18. Januar 2022 am Schloss in Ballenstedt. Unser erstes Ziel war der Tagebau Harzer Grauwacke (Stempelstelle 61). Vom Schlosspark aus wanderten wir auf dem Fürstenweg in Richtung Rieder. Wir überquerten die Straße Ballenstedt – Mägdesprung und bogen dann den zweiten Weg nach links ab.
Von hier aus erreichten wir nach circa zwei Kilometern den Tagebau. Der Weg führt links weiter in Richtung Aussichtspunkt, unserer Stempelstelle 61. Sie befindet sich seit 2016 an diesem Ort und gewährt vom hölzernen Podest aus einen tollen Blick in den Tagebau. Sie gehört zum Wanderthema „Harzer Steiger“. Bis 2016 befand sie sich am Besucherbergwerk Drei Kronen & Ehrt in Rübeland, das zu diesem Zeitpunkt geschlossen wurde.
Wir wanderten auf diesem Weg weiter, der nach rund eineinhalb Kilometern in den breiten Wanderweg 43 A Riedersche Trift einmündet. Hier bogen wir nach links ab und wanderten bis zur Wegekreuzung Bärweg, dem wir nach links bis zum Ende folgten. Dann bogen wir abermals nach links auf den Musikantenstieg in Richtung Siebersteinsteiche ab. Links von uns plätscherte der Siebersteinsbach, der im Großen Siebersteinsteich -den wir zuerst erreichten- angestaut wird. Aufgrund seiner Größe von etwa 4,2 Hektar und einem Stauvolumen von 0,19 Millionen Kubikmetern ist er als Talsperre eingestuft und wird vom Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt unterhalten. Er dient der Trinkwassergewinnung, ist ein beliebtes Angelgewässer und als solches Lebensraum für verschiedene heimische Fischarten wie zum Beispiel Karpfen, Hecht, Aal, Barsch, Brassen und anderen mehr.
Auf unserem weiteren Weg zum rund eineinhalb Kilometern entfernten Kleinen Siebersteinsteich begleitete uns weiterhin das Plätschern des Baches, der sich in markanten Windungen durchs Tal schlängelt. Der circa 1,8 Hektar große Teich, der 46.000 Kubikmeter Wasser aufnehmen kann, dient der Fischerei, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung und der Naherholung. Für letzteres laden nach Überqueren des Staudamms mehrere Bänke zum Verweilen ein. Wir haben diesen idyllischen Ort für eine kleine Wanderrast genutzt und eine kleine Stärkung zu uns genommen. Dann nahmen wir Kurs auf unseren Ausgangspunkt, den wir nach insgesamt fast 14 Wanderkilometern erreichten.
Unser nächstes Ziel waren die nahegelegenen Gegensteine. Diese beiden markanten, freistehenden Felsen gehören zur Teufelsmauer, die sich von hier rund. 20 Kilometer über Rieder, Neinstedt, Weddersleben bis Blankenburg mit markanten Felsformationen erstreckt. Der Teufelsmauerstieg ist ein beliebter Wanderweg. Am Fuße des Kleinen Gegensteins kann man sich an einer Infotafel einen Überblick über dieses Naturschutzgebiet verschaffen.
Ein schöner Wanderpfad führt am Kleinen Gegenstein vorbei zum Großen Gegenstein, den man über in den Sandstein eingearbeiteten Stufen besteigen kann. Von hier kann man die Sicht auf Ballenstedt sowie in Richtung Harzvorland und Richtung Hochharz genießen.
Da uns für das Themenheft Burgen und Schlösser noch die Seweckenwarte fehlte, legten wir auf der Rückfahrt Richtung Heimat einen Zwischenstopp in Quedlinburg ein. Hierbei handelt es sich um eine Feldwarte auf den Seweckenbergen, etwa dreieinhalb Kilometer von Quedlinburg entfernt. Den quadratischen, etwa achteinhalb Meter hohen massiven Turm kann man über eine Wendeltreppe besteigen und hat von dort einen wunderbaren Rundumblick. Vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet, diente die Seweckenwarte im Verbund mit anderen Warten dazu, vor Feinden zu warnen. Damals befand sich für die Wachleute noch ein Aufbau auf dem heutigen Turm. Wir hatten geschafft, was wir uns für heute vorgenommen hatten und begaben uns zufrieden auf die Heimfahrt.