Gerald und ich starteten am Donnerstag, dem 22. April, gegen 9.30 Uhr am Kleinen Schloss in Blankenburg. Bei bestem Wanderwetter schlugen wir den Kurs Richtung Teufelsmauer ein. Am Nordhang hinauf, vorbei an der Villa Viktoria Luise, war unser erstes Ziel der Großmutterfelsen. Hier beeindruckt die tolle Aussicht auf Blankenburg, das Große Schloss, Ziegenkopf, Wilhelm-Raabe-Warte, Altenburg undsoweiter. Rund 500 Meter weiter östlich erreichten wir den wohl bekannteren Großvaterfelsen. Unterhalb dieses markanten, 317 Meter über NN hohen Felsgebildes befindet sich die Stempelstelle 76.
Von hier aus wanderten wir hinauf zum Kammweg, auch als Löbbeckestieg bekannt. Der Initiative von Carl Löbbecke -einst (1850 bis 1859) Bürgermeister Blankenburgs- haben wir es zu verdanken, dass wir auch heute noch diesen schönen, abenteuerlichen Wanderweg nutzen können. Aber fit sollte man schon sein. Ein hoher Felsen, den wir kurz nach dem Großvater erreichten, wurde ebenfalls nach ihm benannt.
Gedächte man dessen nicht nach Werth,
Der Gutes hat der Welt beschert.
So wär es alles ohne Werth,
Was Gutes wird der Welt beschert.
Inschrift zum Andenken am Löbbeckefelsen
Wir passierten viele beeindruckende Felsen wie beispielsweise den Turnerfelsen oder den Teufelsturm und gelangten schließlich zur Heidelbergwarte. Jetzt führte uns der Weg hinab zum Sautrog. Hier wird die Teufelsmauer in zwei Abschnitte unterteilt. Wir passierten die Wegekreuzung mit Schutzhütte und erreichten kurz darauf -vorbei an der Gewittergrotte- den Fuchsbau. Eine Treppe führt hinab und durch einen engen Gang erreicht man einen kleinen Raum mit einer Bank und einer großen Öffnung für den Blick ins Freie. Hier bietet sich Wanderern bei plötzlichem Schlechtwetter guter Schutz.
Unser nächstes Ziel war das Hamburger Wappen, Stempelstelle 74. Auf dem moderaten Anstieg kamen uns Wanderer aus Bernburg entgegen. Unter Einhaltung der Abstandsregeln gab es ein kurzes, nettes Gespräch, natürlich auch zum Thema Harzer Wandernadel. Bei dieser Gelegenheit konnte ich die Wanderfreude durch den Verkauf von zwei Wanderpässen erhöhen. Vom Hamburger Wappen wanderten wir nach dem Abstempeln der Wanderpässe zunächst auf dem Kammweg und dann auf dem Südhangweg zurück nach Blankenburg. Hier trafen wir einen Wanderer aus Magdeburg, der leider auch keinen Wanderpass hatte, aber gern einen hätte. Natürlich konnte ich auch ihm helfen.
In Blankenburg haben wir die Bernburger Wanderfreunde noch einmal getroffen. Gerald und ich hatten nun die Otto-Ebert-Brücke (auf Wander-Wegweisern auch als Neue Brücke bezeichnet) als nächstes Ziel auf dem Plan. Durch die Barocken Gärten, vorbei an der Oberen Mühle, der Kaiserbank und dem Großen Schloss ging es zunächst Richtung Ruine Luisenburg. Da wir die Stempel 77 und 78 schon hatten, ließen wir die Luisenburg links liegen, bogen rechts ab und wanderten Richtung Ziegenkopf. An der nächsten Wegekreuzung bogen wir nach links ab und erreichten wenig später die Bielsteinklippe. Hier legten wir eine kurze Wanderpause ein und stärkten uns mit Speisen und Getränken aus dem Rucksack.
Weiter ging es mit dem Überqueren der Bundesstraße 27. Nach rund 500 Metern erreichten wir die Otto-Ebert-Brücke (Stempelstelle 79). Wanderpässe abgestempelt und weiter ging es auf dem Herzogsweg bis zur nächsten Wegekreuzung. Hier bogen wir rechts ab. Kloster Michaelstein war unser nächstes Wanderziel. Wir erreichten Blankenburg-Oesig an der ehemaligen beliebten Ausflugsgaststätte Waldfrieden. Von hier aus wanderten wir den Weg hinter der Teufelsbadklinik weiter und erreichten kurz danach die Stempelstelle 59 (Klostergrund Michaelstein). Neben dem Stempel 59 befindet sich im Stempelkasten auch der Stempel für den Klosterwanderweg. Hier hatten wir eine nette Begegnung mit drei jungen Wanderinnen aus Seesen, die sich über die Sonderstempel von Gerald III. und Helmut III. freuten.
Das Außengelände des Klosters ist zur Zeit eine große Baustelle (Tiefbauarbeiten). Auf dem Klosterwanderweg ging es für uns weiter in Richtung Teufelsbadklinik. Ein kurzer, aber idyllischer Wegabschnitt entlang des Baches mit einer Engelsbank am Wegesrand. Wir begegneten vielen Reha-Patientinnen und Patienten. Die Klinik war scheinbar gut belegt. Nach Überqueren der Straße Oesig-Heimburg führte uns der Weg durch den Wald Richtung Stukenbreite. Die hier befindliche Bungolowsiedlung entstand Ende der 50iger, Anfang der 60iger Jahre als Ferienlager der Sodawerke Staßfurt. Jetzt ist es eine kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit, die überwiegend von Bikern genutzt wird.
Vorbei an dem geschlossenen Biergarten, der Mönchemühle und entlang der Fischteiche -den Waldfrieden links liegen lassend- wanderten wir Richtung Blankenburg. Parallel mit den Gleisen der Rübelandbahn und gutem Blick zur Wilhelm-Raab-Warte erreichten wir den Stadtrand von Blankenburg. Über die Stationen Baumschulenweg – Kreuzstraße – Grefestraße – Ludwig-Rudolf-Straße – Gartenstraße – Tränkestraße – Lange Straße – Schnappelberg kamen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung am Kleinen Schloss an. Eine schöne Tagestour von rund 25 km.