Start in die neue Wandersaison

Für aktive Harzwanderer ist ja das gesamte Jahr Wandersaison. Es ist aber Tradition, dass die Harzer Wandernadel im April jedes Jahres als ersten Höhepunkt mit einer Veranstaltung die neue Wandersaison einläutet. Hierfür wird jährlich eine andere Örtlichkeit ausgewählt. In diesem Jahr trafen sich die „Stempeljäger“ auf der Burgruine Hohnstein im Südharz.

Im Vorfeld der Veranstaltung wurden zwei Wanderungen angeboten. Mein Freund Oliver Heine und ich durften je eine Wanderung führen. Start war für beide Touren der Wanderparkplatz in Neustadt und das Ziel die Burgruine Hohnstein (98). Obwohl wir zum Ziel mit der Harzer Dampflok (99) und Neustädter Talsperre (218) die gleichen Stempelstellen an wanderten, haben wir unsere Teilnehmer auf unterschiedlichen Strecken geführt. Getroffen haben wir uns erst wieder am Ziel.

Die Wanderführer Oliver und Helmut

Nachdem ich 25 Wanderinnen und Wanderer -auch im Namen des Teams der Harzer Wandernadel- herzlich begrüßt habe, sind wir pünktlich um 8.00 Uhr gestartet. Begleitet wurden wir von drei gut erzogenen Hunden, die sich sofort angefreundet haben und die Wanderung bereicherten. 

Nach wenigen Minuten erreichten wir bereits unser erstes Etappenziel, die Stempelstelle 99 (Harzer Dampflok). Von hier hatten wir einen herrlichen Blick auf Neustadt und die Burgruine Hohnstein. Nach dem Abstempeln der Wanderpässe stellten wir uns zum ersten Gruppenfoto. Anschließend wanderten wir durch die gepflegte Altstadt mit ihren schmucken Fachwerkhäusern und den Sehenswürdigkeiten wie Altes Stadttor, Roland am Ratskeller und St. Georg Kirche. Ein Blickfang und Fotomotiv war auch der vor dem Ratskeller stehende gelbe Oldtimer Bus, der zu Ausfahrten gemietet werden kann. 

Unsere Wandergruppe an der Stempelstrelle 99

Vorbei an der über 100 Jahre alten Lungenklinik erreichten wir den kleinen, sehr gepflegten Lönspark. Natürlich gab es ein paar Worte zum Leben und Schaffen des bekannten Heidedichters. Nachdem wir den Park Richtung Osten verlassen haben, erreichten wir ein markantes Felsengebilde aus Porphyrit, das Neustädter Felsentor. Es ist quasi der Eingang zu einem weitläufigen Tal, in dem bis Mitte des 19. Jahrhunderts Steinkohle abgebaut wurde. Hier ging es für uns kurz, aber sehr steil hinauf auf den Gipfel des rechten Torfelsens. Von hier oben hat man eine sehr gute Rundumsicht. Danach wanderten wir auf einem sehr schmalen Höhenpfad Richtung Burgruine Heinrichsburg, die wir nach circa 800 Metern erreichten. Von dieser einstigen Höhenburg, die zum Schutz der Wohnsitze der Ritter sowie der nahegelegenen Heerstraße strategische Bedeutung hatte, sind nur noch Burgstall, Gräben und Wälle erhalten.

Unser nächstes Ziel war die Stempelstelle 218 (Neustädter Talsperre). Nach einigen 100 Metern auf schönem Waldwanderweg erreichten wir die Alte Poststraße, einen historischen Postweg zwischen Braunschweig und Nordhausen. Auf diesem wanderten wir weiter Richtung Talsperre, die wir nach rund drei Kilometern erreichten. Sie dient der Trinkwasserversorgung. Deshalb sind Betreten der Staumauer (für mich die schönste aller Harztalsperren), Baden und Freizeitsport im Stausee nicht gestattet. Jetzt war eine etwas längere Pause angesagt, in der neben der körperlichen Stärkung auch fleißig gestempelt wurde. Die schon mehrfach (wander-) kaiserlich geadelten Majestäten wie beispielsweise Cendy, Karli und Walter hatten alle den eigenen Stempel dabei, wie auch der Harzer Wanderfuchs aus Thale. Und diese Stempel waren von allen ebenso begehrt wie der vom Wanderführer …

Rast an der Stempelstelle 218

Nun lag die letzte Etappe zur Burgruine Hohnstein vor uns. Auf diesem Abschnitt kamen uns schon sehr, sehr viele Wanderer entgegen. Das ließ vermuten, dass auf der Burg Hochbetrieb herrscht. Und so war es dann auch. Als wir nach rund neuneinhalb Kilometern Wanderung gegen 11.40 Uhr den Veranstaltungsort erreichten, wurden unsere Erwartungen weit übertroffen.

Hunderte Besucher bevölkerten das Burggelände. Die Zahl der Besucher über den Tag verteiltlag lt. Veranstalter im vierstelligen Bereich. Es wurde auch viel geboten. Das Angebot an Speisen und Getränken war hervorragend. Ein großes Lob dem Team des Burggasthofes! Auch für die Herrichtung des Außengeländes mit Tischen und Stühlen. 

Im Gespräch mit Klaus und Charlotte Dumeier

Lange Schlangen gab es an den Stempelkästen, an den Verkaufsständen sowie am Glücksrad. Gut angenommen wurden auch die Burgführungen. Die musikalische Umrahmung mit Livemusik war Klasse und sorgte für gute Stimmung. Zum Glück hat auch das sonnige, vorsommerliche Wetter diese toll organisierte Veranstaltung zu einem echten Höhepunkt werden lassen. Für mich die bisher beste Eröffnungsveranstaltung. Ein großes Lob und Dankeschön an alle an der Organisation Beteiligten! Ich denke, da spreche ich im Namen aller, die dabei waren.

Ich habe mich gefreut, viele Freunde und Bekannte wieder zu treffen, Erfahrungen auszutauschen und mit ihnen eine kurze, aber schöne Zeit an diesem Tag zu verbringen. Klaus Dumeier und Charlotte haben bei der offiziellen Eröffnung über zahlreiche Neuerungen informiert und einen Ausblick auf das vor uns liegende Wanderjahr gegeben. Wir dürfen uns darauf freuen. Ich hatte die Gelegenheit, auf die Brocken-Benno-Gedenkwanderung am 22. Mai 2025 hinzuweisen und alle Interessierten hierzu einzuladen.

Die Wanderkaiser Karl, Helmut und Walter am Neustädter Gondelteich

Vielen Dank an alle Wanderfreunde, die mit mir gemeinsam gewandert sind. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Vielleicht sehen wir uns bei der einen oder anderen Veranstaltung oder Wanderung wieder. Bleibt gesund und habt weiterhin viel Spaß am Wandern.

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