Rund 20 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Magdeburg befindet sich zwischen Gommern, Dannigkow, Pretzien und Plötzky eines der schönsten Naherholungsgebiete unseres Bundeslandes. Hier gibt es auf überwiegend mit Kiefern und Birken bewaldetem Areal fast 30 Seen unterschiedlicher Größe. Einst waren es Steinbrüche, in denen seit dem 12. Jahrhundert Quarzit abgebaut wurde. Dieses Gestein fand hauptsächlich im Straßenbau Verwendung, aber auch für bedeutende Kirchenbauten, wie für den Magdeburger Dom und den Havelberger Dom.
Nach Stilllegung der Steinbrüche -die letzte erfolgte 1963- füllten sich diese allmählich mit Grund- und Regenwasser, sodass diese herrliche Seenlandschaft entstand. Ab 1965 begann man mit der Erschließung als Naherholungsgebiet. Es entstanden Freibäder an den Seen, Campingplätze, Bungalowsiedlungen, Gaststätten und Versorgungseinrichtungen. Das circa 85 Hektar große Naherholungsgebiet hat sich zu einem begehrten Ausflugs- und Urlaubsziel entwickelt.
Gerald, mein Tischtennisfreund Walter und ich haben es als Ziel für eine Tageswanderung auserkoren. Wir hatten gutes Winterwanderwetter. Gestartet sind wir an der Straße Bruchwiese in Pretzien. Wir wanderten zunächst Richtung Dannigkow, um dann etwa 300 Meter hinter der Straßenkreuzung nach links in den Waldweg abzubiegen. Unser erstes Ziel war der zu Plötzky gehörende bis zu 20 Meter tiefe Edersee. Diesen landschaftlich schön eingebetteten See mit kleinem Badestrand und Spielplatz erreichten wir nach etwa zweieinhalb Kilometern. Unmittelbar daneben befindet sich der Giselasee. Diesen ließen wir links liegen und wanderten durch eine schöne Bungalowsiedlung zum etwas größeren, etwa 500 Meter entfernten Kolumbussee. Dieser hat eine Oberfläche von rund 10.000 Quadratmetern und ist bis zu 30 Meter tief. In der Saison ein beliebter Badesee mit schönem Strand, Gastronomie und Eisdiele.
Nach kurzer Wegstrecke -etwa 300 Meter- erreichten wir den bis zu 25 Meter tiefen, von Wald umgebenen Königsee. Er wird gern von Tauchsportlern zum Training genutzt. Wir wanderten weiter in Richtung Gommern und kamen nach rund 1,5 Kilometern am Heinrichstalsee an. Dieser befindet sich direkt an der nach Gommern führenden Salzstraße und umfasst eine Fläche von etwa anderthalb Hektar. Unser nächstes Etappenziel war der Kulksee in Gommern, den wir nach weiteren 500 Metern erreichten. Der Kulk gehört mit einer Fläche von 39.000 Quadratmetern zu den größeren Seen in diesem Gebiet. Für die Stadt Gommern ein Kleinod der Freizeitgestaltung. Ein großzügiger Badestrand lädt zur aktiven Erholung ein. Für Kinder gibt es einen sehr schönen Spielplatz. Auf einem Rundweg gelangt man zum 17 Meter hohen Aussichtsturm, dessen Aussichtsplattform man über vier Absätze mit insgesamt 64 Stufen erreicht. Natürlich waren wir auch oben und haben die grandiose Aussicht über den See, Gommern und das nähere Umland genossen.
Touristische Highlights sind die Wanderdüne Fuchsberg sowie der Gesteinsgarten, die größte unter offenem Himmel befindliche Gesteinssammlung Deutschlands. Hiermit wird an den über mehrere Jahrhunderte dauernden Abbau von Naturstein (Quarzit) in dieser Region erinnert. Kiosk sowie Restaurants sichern die Versorgung der Besucher ab. In unmittelbare Nähe zum See befindet sich das empfehlenswerte Hotel Rubinienhof.
Wir setzten unsere Rundwanderung Richtung Plattensee fort. Nach drei Kilometern erreichten wir den dortigen Info–Punkt „Vom Steinbruch zum See“. Hier kann man sich über die Entwicklung der Region informieren. Der empfehlenswerte Campingplatz Plattensee mit Badesee (toller Sandstrand) und Parkplatz umfasst eine Fläche von rund 13 Hektar.
Unsere weitere Wanderung führte uns zum knapp 1.000 Meter entfernten Inselsee, auch bekannt als Silbersee. Vorbei an schönen Bungalows und Wochenendhäusern, dann auf der Straße „Steinbruchsee“, erreichten wir den Tiefer See, der ein Paradies für Taucher ist. Tiefer See, Blauer See und Steinbruchsee sind miteinander verbunden und haben eine Gesamtfläche von etwa zwölf Hektar. Auf der anderen Seite der Straße -von dieser einzusehen- befinden sich der Felsensee und Langer See, die ebenfalls miteinander verbunden sind. Mit dem Waldcafe und Restaurant sowie Muckys Fahrrad- und Bikertreff (nur saisonal) findet man hier gute Einkehrmöglichkeiten. Nach insgesamt zehn Kilometern und 600 Metern erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Nun gilt es, wandermäßig auch die anderen Seen sowie das Pretziener Wehr zu erkunden.
Guten Morgen Helmut,
schön mal wieder etwas von euch zu lesen. Ich hoffe du hast den Harz nicht ganz den Rücken gekehrt und machst am 02.04. bei der Saisoneröffnung eine Wandertour.
Den unteren Satz solltest du dir in deinem Bericht noch mal anschauen, der See kommt mir ein bisschen Groß vor.
„Der Kulk gehört mit einer Fläche von 39.000 Quadratkilometern“
Viele Grüße aus dem Solling Dirk Trebing
Adminantwort:
Sehe ich auch so 😉 Dankeschön für den Hinweis. Gerald